Riesenaquarien in der Wohnung: Kosten, Richtlinien und TippsLesedauer: ca. 8 Minuten
Hi, ich bin Maximo, Aquarianer aus Leidenschaft. Mit diesem Blog versuche ich Anfängern den Einstieg in die Aquaristik zu erleichtern; ihnen die Pforten zu einem tollen Hobby zu öffnen!
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Ein Aquarium zu Hause zu haben, ist eine Idee, die vielen gefällt. Die Regel sind dabei kleine Becken mit einem Inhalt von 50 bis 160 Liter. Darin lassen sich viele Fischarten ziemlich gut halten, die Pflege ist nicht so aufwendig und alles ist immer gut im Blick. Mittelgroße Becken reichen bis zu einem Volumen von 500 oder 600 Litern. Das sind schon recht große Aquarien, die sich toll einrichten lassen und auch noch gut ins Wohnzimmer passen.
Vor allem im Bereich Meerwasser-Aquaristik sind kleine Becken allerdings eher ungeeignet. Hier gelten andere Maßstäbe. Erst ab 350 Litern ist ein Meerwasser-Aquarium sinnvoll. Darin lassen sich kleine Fische und Garnelen halten. Ein Becken mit 3000 bis 5000 Litern ist auch im Meerwasser-Aquaristik-Bereich riesig. Darin finden dann sogar Rochen, Buntbarsche oder Guramis eine neue Heimat.
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Was kostet so ein riesiges Aquarium?
Damit ein so großes Aquarium stabil ist, braucht es eine entsprechende Glasstärke, die das Aquarium am Ende auch sehr schwer macht. So bringt beispielsweise ein einfaches Becken mit 2000 Litern Inhalt und einer Glasstärke von 15 mm über 300 kg auf die Waage. Die Kosten dafür belaufen sich leicht auf 5000 Euro und mehr. Hinzu kommen die Kosten für die Einrichtung wie Dekomaterial, Bodenbedeckung, Pflanzen und Fische. Das geht dann sehr schnell in eine Größenordnung von 8000 bis 10.000 Euro. Noch größere Becken kosten deutlich mehr. Das zu finanzieren, schafft nicht jeder einfach so aus den laufenden Einnahmen. Dann kann ein Kleinkredit zur freien Verwendung helfen.
Zu bedenken ist bei einem so großen Aquarium natürlich auch, dass die Unterhaltungskosten erheblich sind. Sie können sich auf mehrere hundert Euro im Monat belaufen und sich auf mehrere tausend Euro im Jahr summieren.
Standort, Technik, Einrichtung
Bei einem so großen Aquarium ist das Gewicht nicht zu unterschätzen. Wenn allein das leere Becken bereits 300 kg oder mehr wiegt, wiegt das fertige Aquarium mehrere Tonnen. Das zu tragen, schafft nicht jede Zimmerdecke. Der Standort muss sehr tragfähig, eben, waagerecht und erschütterungsfrei sein. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob das bei ihm zuhause möglich ist, sollte vorher einen Statiker zurate ziehen.
- Als Unterbau für so ein riesiges, schweres Aquarium eignen sich am besten Stahlkonstruktionen. Sie sind stabil und tragfähig.
- Am Standort ist es wichtig, dass Steckdosen vorhanden sind, um die Stecker von Filter, Beleuchtung und so weiter aufzunehmen. Zudem sollte das Aquarium nicht direktem Tageslicht ausgesetzt sein. Das könnte das Becken übermäßig aufheizen und fördert zudem das Algenwachstum.
- Da der Wasserwechsel bei so einem großen Aquarium sehr aufwendig ist, ist schon beim Aufstellen an eine entsprechende Infrastruktur zu denken.
- An Technik sind notwendig: Filter, Sicherheits-Regelheizer, Beleuchtung und Bodenheizkabel.
- Sinnvolles Zubehör sind: Kies und Sand, Spezialnährboden, Thermometer, Zeitschaltuhr, Kiesspatel, Pflanzenzange, Pflanzhilfe, Fangnetz, Pinzette, Schere, Schaumstoffunterlage und Fischfutter.
- Als Dekoration eignen sich Lochgestein, Höhlen, Korallen, Wurzeln und oft sind eine Aquarienrückwand und der dazugehörige Kleber notwendig.
- Für die Pflege braucht es verschiedene Wasseraufbereitungsmittel und Wasserreiniger, Test-Sets, Dünger, Scheibenreiniger, Bodenreiniger und die Hilfsmittel für den Wasserwechsel.
- An Lebewesen eignen sich Fische, wirbellose Tiere und eine schöne Auswahl an Wasserpflanzen.
Fischbestand und Pflege des Beckens
Steht das Aquarium und ist fertig eingerichtet mit Wasser und allem Drum und Dran, ist es fast bereit für die ersten Fische. Allerdings müssen sich zunächst die notwendigen Bakterien bilden. Diese Phase heißt Einfahrzeit oder Einlaufphase. Steigt währenddessen der Nitratspiegel, ist das ein Zeichen dafür, dass das Ökosystem angefangen hat zu arbeiten. Erst wenn der Nitratpegel wieder abfällt, ist der Zeitpunkt gekommen, Fische ins Aquarium zu setzen.
Sobald die Fische eingezogen sind, gibt es tägliche, wöchentliche und monatliche Pflegeaufgaben. Dabei ist es so, dass ein größeres Becken weniger Arbeit macht als ein sehr kleines. Zu den täglichen Aufgaben gehört natürlich die Fütterung, aber auch ein Technik-Check. Alle ein bis zwei Wochen ist es notwendig einen Teilwasserwechsel vorzunehmen.
Die verschiedenen Arbeitsschritte beim Einrichten
Wenn das Aquarium eine Bodenheizung erhält, ist das Einbringen dieser Heizung natürlich der erste Schritt. Darüber kommt eine Schicht Spezialnährboden, die etwa 2 cm hoch sein sollte. Zusammen mit Sand und Kies sollte die Bodenschicht 5 bis 8 cm hoch sein. Darüber kommt der Bodengrund, der aus Quarzkies, Sand oder ähnlichem Material bestehen kann. Diese Schicht hat eine Höhe von etwa 3 bis 6 cm. Die Schichten dabei nicht miteinander vermischen, da dadurch das Wasser trüb werden kann.
Wichtig ist, den Boden auf die Bedürfnisse des Fischbestands abzustimmen. Quarz ist neutral und gibt keine Stoffe an das Wasser ab, zudem finden darin die Pflanzen gut Halt.
Es ist wichtig, den Kies vorher so lange zu waschen, bis das Spülwasser klar ist. Wenn die Kiesschicht vorne etwa 1 oder 2 cm tiefer angelegt ist als hinten, entsteht ein räumlicher Effekt und lässt das Aquarium größer wirken.
Die Dekoration des Aquariums
Steine und Wurzeln aus dem Fachhandel sind eine schöne Deko für das Aquarium. Deko aus der Natur ist nicht geeignet. Sie sind schöne Verstecke und auch Laichplätze für die Fische, zudem lassen sich darin technische Ausrüstungsgegenstände wunderbar verbergen.
Die Technik fürs Aquarium
Im nächsten Schritt geht es daran, die Technik ins Aquarium einzubauen, beispielsweise die Filteranlage. Es ist notwendig, auch die Filteranlage regelmäßig zu reinigen. Je mehr Fische im Aquarium sind, umso kürzer sind die Reinigungsintervalle.
Für die Beleuchtung eignen sich Leuchtmittel am besten, die das Spektrum des natürlichen Lichts wiedergeben, beispielsweise Vollspektrum-Lampen. Zusätzliche Reflektoren sorgen dafür, dass die Lichtausbeute höher wird und sich das Licht besser im Becken verteilt. Alternativ eignet sich auch LED-Beleuchtung gut. Zur Regelung der Beleuchtungsintervalle eignet sich eine Zeitschaltuhr oder eine App.
Das Wasser einfüllen
Wenn die Technik eingebracht ist, geht es daran, das Wasser ins Aquarium einzufüllen. Das funktioniert am besten mit einem Schlauch. Dort, wo der Wasserstrahl auftritt, verhindert ein Teller, dass der Bodengrund zu stark aufwirbelt. Da normales Leitungswasser schädliche Stoffe enthalten kann, wie Chlor oder Schwermetalle, ist eine vorherige Wasseraufbereitung sinnvoll. Starterbakterien schützen gegen Nitrit und Ammoniak. Ohne Starterbakterien kann der Nitritwert während der Einlaufphase so hoch ansteigen, dass er für Fische tödlich ist. Sie kann 10 bis 14 Tage dauern. Ein Starterkit mit Bakterien verkürzt diese Phase.
Jetzt ist es Zeit für die Pflanzen
Wasserpflanzen im Aquarium sorgen für das biologische Gleichgewicht und den Sauerstoff. Sie halten die Fische am Leben und sollten mindestens 40 Prozent der Grundfläche bedecken. Die Auswahl sollte nach der Wuchshöhe erfolgen, die von der Beckenhöhe abhängig ist. Wenn die niedrigen Pflanzen vorne und die hohen hinten stehen, ist ein guter Einblick ins Aquarium gewährleistet.
Ein Riesen-Aquarium kann auch als Raumteiler konstruiert sein und ist dann von allen Seiten einsehbar. Dann empfiehlt es sich, die großen Pflanzen eher in der Mitte zu platzieren und die niedrigen außenherum.
Die Wasserpflanzen brauchen für ein gesundes Wachstum Nährstoffe. Diese nehmen sie nicht nur über die Wurzeln, sondern auch über die Blätter auf. Für die Wurzeldüngung eignet sich ein Depotdünger gut, für die Nährstoffaufnahme über die Blätter sind Flüssigdünger gut geeignet. Bei einigen Pflanzenarten ist eine zusätzliche CO2-Düngung notwendig.
Der Fischbestand
Für den Fischbestand gibt es eine Faustregel. Pro Zentimeter Größe, den der ausgewachsene Fisch hat, braucht er einen Liter Wasser im Becken. Das heißt, dass in einem Riesen-Aquarium auch größere Fische eine neue Heimat finden, beispielsweise Rochen, die einen Durchmesser von 60 cm erreichen können.
Es ist wichtig, die Fischarten nach immer Lebensraum und den Wasserwerten zu kombinieren. Nicht alle Fische lassen sich miteinander vergesellschaften.
Bevor die Fische das Becken besiedeln, sind ausreichend viele Bakterien im Wasser notwendig. Sie sorgen für das biologische Gleichgewicht und helfen bei der Wasserreinigung.
So lässt sich beim Aquarium Energie sparen
Bei einem sehr großen Aquarium kommen jeden Monat erhebliche Kosten für die Unterhaltung auf den Aquarianer zu. Wer ein paar Tipps beachtet, kann dabei erheblich Energie einsparen und damit die Kosten für das Aquarium senken.
Ein beheiztes Aquarium, das gut isoliert ist, verbraucht weniger Energie. Dazu eignet sich eine dämmende Unterlage und auch Wärmedämmung an den Seiten, wenn das Becken nicht frei im Raum steht.
Essenzieller Bestandteile der Technik im Aquarium ist die Beleuchtung. Fische und Pflanzen brauchen Licht zum Leben. Dabei lassen sich verschiedene Lichtquellen miteinander kombinieren, um je nach Fischbesatz und Pflanzenarten das geeignete Lichtspektrum zu erhalten. Die Leuchtdauer pro Tag liegt bei 10 bis 12 Stunden. Mit zusätzlichen Reflektoren läst sich die Lichtausbeute um nahezu 100 Prozent erhöhen. Immer häufiger gibt es LED-Lampen für das Aquarium. Sie sparen gegenüber anderen Lampen bis zu 50 Prozent Strom ein.
Was passiert bei unzureichender Düngung?
Ist im Wasser nicht ausreichend CO2 vorhanden, kann es zur sogenannten biogenen Entkalkung kommen. Die Pflanzen versuchen Kohlenstoff aus Hydrogencarbonat herzustellen. Das passiert sehr häufig in der Natur. Dabei entsteht auf den Blättern ein grau-weißer, körniger Belag.
Sinkt der pH-Wert zu stark ab, was bis zum Säuresturz gehen kann, wird es für Fische, Pflanzen und alle anderen Lebewesen im Aquarium lebensbedrohlich. Mit einer Kohlendioxid-Düngung lässt sich das verhindern. Sie hält das Ökosystem im Gleichgewicht. Ist ausreichend Kohlendioxid vorhanden, wachsen die Pflanzen gut und versorgen das Ökosystem im Wasser mit Sauerstoff. Zudem binden sie Nährstoffe und sind eine schöne Rückzugsmöglichkeit für die Fische.
Quellen:
Abbildung 1: Pixabay © michelle_maria (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © otakphoto (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay © publicdomainpictures (CC0 Public Domain)