Aquarium Fische: Welche Arten zusammenpassenLesedauer: ca. 8 Minuten

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Aquarium Fische: Welche Arten zusammenpassen

Bei der Vielzahl von Zierfischarten und den unterschiedlichsten Bedingungen, die ein Aquarium hervorbringen kann, stellt sich häufig die Frage, ob die schönsten Aquarium Fische überhaupt zusammenpassen.

Jede Zierfischart hat unterschiedliche Verhaltensweisen und beansprucht individuelle Bedingungen an das Aquarium. Die Verhaltensweisen und die gestellten Ansprüche der Fische sind in Kombination ausschlaggebend für eine positive Vergesellschaftung. In diesem Artikel verschaffen wir euch einen Überblick und erklären euch einige Grundregeln zur Vergesellschaftung von Aquarium Fischen. 

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Verschiedene Fischgruppen – ein Überblick: 

Die Vielzahl an Zierfischarten können in Gruppen aufgeteilt werden. Jede Fischgruppe bringt typische Verhaltensweisen und Bedingungen mit, sodass sich an dieser Stelle besser allgemeine Aussagen zur Vergesellschaftung treffen lassen. Gleichwohl bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. Wir haben die beliebtesten Fischgruppen für euch zusammengefasst: 

  • Buntbarsche (z. B. Schmetterlingsbuntbarsch, Kakaduzwergbuntbarsch)
  • Karpfenfischähnliche bzw. Barben und Bärblinge (z. B. Sumatrabarbe, Zebrabärbling, Fransenlipper) 
  • Labyrinthfische (z. B. Kampffisch, Fadenfisch) 
  • Salmler (z. B. Roter Neon, Blauer Neon, Kupfersalmler) 
  • Welsartige (z. B. Antennenwels, Panzerwels) 
  • Zahnkarpfen (z. B. Guppy, Platy, Streifenhechtling, Prachtkärpfling) 

Vergesellschaftung von Buntbarschen

Grundsätzlich gelten Buntbarsche als besonders empfindlich bzw. krankheitsanfällig. Minimale Veränderungen der Wasserqualität oder rasche Temperaturunterschiede können bei Buntbarschen schon zu Problemen führen. Buntbarsche werden meist in Gruppen oder Paaren gehalten und sind revierbildend. Das bedeutet, dass sie über Artgenossen meist ein aggressives Verhalten zeigen und somit schwierig zu vergesellschaften sind. Idealerweise bleiben Buntbarsche unter sich und werden lediglich mit großen Welsen vergesellschaftet. Darüber hinaus erreichen die meisten Buntbarsche eine beachtliche Körpergröße und sind dem zu Folge nur in größeren Becken (ab 150 Liter Wasservolumen) unterzubringen. Die Haltung von Buntbarschen ist insgesamt nicht anfängertauglich. Ein gewisses Maß an Erfahrung sollte schon vorhanden sein, um den Ansprüchen der prachtvollen Fische gerecht zu werden.

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Ausnahme Zwergbuntbarsche

Wer bei der Haltung von Buntbarschen einsteigen möchte, kann sich am Schmetterlingsbuntbarsch oder Kakaduzwergbuntbarsch versuchen. Beide sind zwar auch revierbildend und krankheitsanfällig, aber mit ihrem friedvollen Verhalten problemlos mit Salmlern, Zahnkarpfen oder Karpfenfischähnlichen zu vergesellschaften. 

Mehr zur Vergesellschaftung von Schmetterlingsbuntbarschen, erfährst du hier.

Vergesellschaftung von Barben und Bärblingen

Barben werden grundsätzlich in einem Schwarm von mindestens 10 Tieren gehalten. Sie sind äußerst flink und rund um die Uhr auf Achse. Diese besondere Agilität, macht Barben beim Betrachten so beliebt. Die flinken Schwimmer sind zwar nicht besonders anspruchsvoll, allerdings löst ihr aggressives Schwimmverhalten gerade bei langsamen Schwimmern und kleinen Becken, Stress aus. Dazu zählen z. B. Guppys, Kampffische oder Fadenfische. Gerade in kleinen oder mittelgroßen Becken finden die gemütlichen Schwimmer durch das agile Schwimmverhalten der Barben keine Ruhe. Idealerweise werden Barben untereinander oder mit anderen agilen Schwimmern wie z. B. Streifenhechtlinge oder Kupfersalmler gehalten. 

Vergesellschaftung von Labyrinthfischen

Labyrinthfische gehören grundsätzlich zu den ruhigen Vertretern im Aquarium. Sie bewegen sich meist recht langsam und kommen daher trotz ihrer Größe schon in kleinen Aquarien zurecht. Die gemütlichen Schwimmer lieben eine dichte Pflanzenwelt und ggf. Schwimmpflanzen. Beim Kampffisch sollte man darauf achtgeben, dass unter keinen Umständen zwei Männchen in einem Becken gehalten werden, weil sie sich bis zum Tod bekämpfen würden. Außerdem interpretiert der Kampffisch andere Fische mit auffälliger Schwanzflosse (z. B. Schleier bei einigen Guppy-Männchen) als Feind und stellt diesem nach. Bei der Haltung von Kampffischen sollten also Artgenossen mit Schleier-Schwanzflossen vermieden werden. Ansonsten sind sowohl Faden- als auch Kampffische mit allen gängigen Salmlern, Zahnkarpfen oder Welsartigen zu vergesellschaften. 

Vergesellschaftung von Salmlern

Salmler werden genau so wie Barben grundsätzlich in Schwärmen von mindestens 10 Tieren gehalten. Anders als Barben, gehören Salmler zu den besonders friedlichen Fischen. In Kombination mit ihren meist simplen Ansprüchen an das Wasser, erfreuen sie sich bei Aquarianern größter Beliebtheit. Darüber hinaus zeigen sie ein großartiges Schwimmverhalten. Sie schwimmen stets gleichmäßig im Schwarm, schließen keine Fische ihrer Gruppe aus und geben somit dem Aquarium ein faszinierendes Bild. Wer ein größeres Aquarium besitzt, kann den Schwarm auf 20 bis 30 Tiere aufstocken, oder eine zweite Gruppe Salmler hinzufügen. Außerdem haben Salmler mit meist fünf bis 7 Jahren eine recht hohe Lebenserwartung. Mit Ausnahme der meisten Barben und großen Buntbarschen können Salmler grundsätzlich problemlos vergesellschaftet werden. 

Vergesellschaftung von Welsartigen

Welse gehören in einem gesunden Gewässer zu den wichtigsten Fischen, zwecks gutem Ökosystem. Sie fressen Algen und Überreste und halten das Aquarium sauber und frei von krankheitserregenden Bakterien. Bei Welsen gibt es zum einen typische Einzelgänger wie den Antennenwels und zum anderen Gruppentiere wie Panzerwelse. Welsartige Einzelgänger erreichen meist eine anspruchsvolle Größe, weshalb ein Aquarium mit ausreichend Platz von enormer Bedeutung ist. Bei den Gruppenwelsen ist es wichtig, dass sie in einer Gruppengröße von 5 bis 10 Tieren gehalten werden. Die Vergesellschaftung von Welsen ist simpel. Aufgrund ihrer Größe und ihres harten Panzers, lassen sie selbst größere Artgenossen bzw. Raubfische wie Skalare, Streifenhechtlinge oder Buntbarsche, in Ruhe. Die Welse selbst sind grundsätzlich friedliche Artgenossen, die gefühlt rund um die Uhr auf der Suche nach Nahrung sind. Bei Welsartigen Einzelgängern (z. B. Antennenwels) ist die Haltung zweier Männchen häufig keine gute Idee. Es ist nicht auszuschließen, dass sie sich wegen Revierstreitigkeiten bekämpfen. 

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Vergesellschaftung von Zahnkarpfen

Um die Vergesellschaftung der Zahnkarpfen darzulegen, sollte zwischen den einfach zu haltenden lebendgebärenden und den schwerer zu vergesellschaftenden Hechtlingen und Kärpflingen, unterschieden werden. Lebendgebärende Zahnkarpfen wie Guppys, Mollys oder Platys hegen geringe Ansprüche an das Wasser und sind durchweg friedlich. Dem zu Folge sind sie einfach zu vergesellschaften und erfreuen sich gerade bei Anfängern und kleinen Einsteigeraquarien, großer Beliebtheit. Hechtlinge und Prachtkärpflinge gehören zur Kategorie Raubfisch. Sie halten sich im oberen Bereich des Aquariums auf, um Ausschau auf Beute zu halten. Alle deutlich kleineren Lebewesen (z. B. Babyfische oder Garnelen) werden sie aktiv jagen. Größere Fische lassen sie in Ruhe solange sie sich nicht im oberen Bereich des Aquariums aufhalten. Werden dem Aquarium Fische zugesetzt, die sich ebenfalls gerne im oberen Bereich aufhalten (z. B. Fadenfische), ist es nicht auszuschließen, dass die Raubfische sie aus ihrem Revier vertreiben wollen und die Artgenossen unter permanenten Stress setzen. 

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Vergesellschaftung von Wirbellosen Garnelen

Die Vergesellschaftung von Garnelen ist mit Sicherheit als schwierig zu bewerten. Das liegt nicht an den fleißigen und stets friedlichen Garnelen, sondern an den zahlreichen Fischen, die die Wirbellosen als Futter oder Spielzeug erachten. Dazu gehören die klassischen Raubfische wie Skalare und Kärpflinge, die nicht lange warten und Garnelen aktiv jagen. Auch Buntbarsche neigen dazu Garnelen anzuknabbern und unter Stress zu setzen. Je nach Größe und abhängig von den Versteckmöglichkeiten, kann dies auch bei Zwergbuntbarschen vorkommen. Darüber hinaus neigen auch die meisten Barben dazu, Garnelen permanent anzustupsen. Die agilen Schwarmfische betrachten Garnelen offensichtlich als Spielzeug. Das stetige Anstupsen führt aber zu Verletzungen und lässt die Garnelen nicht lange überleben. Problemlos funktioniert die Vergesellschaftung von Garnelen mit Salmlern, lebendgebärenden Zahnkarpfen, Welsen und Labyrinthfischen. Vorausgesetzt die genannten Fischgruppen behalten eine überschaubare Körpergröße. 

Allgemeine Faktoren zur Vergesellschaftung von verschiedenen Fischen

Neben den bereits genannten Verhaltensweisen der verschiedenen Fischgruppen, lassen sich weitere allgemeine Faktoren finden, um die Vergesellschaftung verschiedener Fische im Vorfeld zu überprüfen. Die wichtigsten Faktoren, haben wir an dieser Stelle für euch zusammengefasst: 

Wasserbedingungen: Einige Fische benötigen zum Überleben sehr weiches Wasser (z. B. Prachtkärpflinge). Andere wiederum bevorzugen sehr hartes Wasser (z. B. Platys). Das schließt in vielen Fällen eine Vergesellschaftung aus, obwohl andere Faktoren ggf. ein Zusammenleben erlauben. Gleiches gilt für die Wassertemperatur: Einige Fische (z. B. Goldfische) gehören zur Kategorie Kaltwasserfisch, was automatisch eine Vergesellschaftung mit Warmwasserfischen wie z. B. Salmlern ausschließt.

Beckengröße: Die Größe des Beckens ist für viele Fische entscheidend. Fische, die eine entsprechende Körpergröße erreichen, benötigen auch mehr freie Schwimmfläche. 

Umgebungsbedingungen: Einige Fische benötigen eine dichte Pflanzenwelt oder Versteckmöglichkeiten wie Höhlen, Wurzeln oder Steine (z. B. Garnelen, Welse oder Buntbarsche). Für stressanfällige Aquariumbewohner sind solche Faktoren überlebenswichtig. Manche Fische bevorzugen so viel freie Schwimmfläche wie möglich. Dies schließt gerade bei kleinen Aquarien eine positive Vergesellschaftung häufig aus. 

Verhaltensweisen: Revierbildende Fische beanspruchen einen Teil des Aquariums für sich. Dies schließt in den meisten Fällen eine Vergesellschaftung mit Fischen aus, die selbiges Verhalten zeigen. Gleichermaßen sollte auf das Schwimmverhalten achtgegeben werden. Agile Schwimmer wie Barben, setzen ruhige Vertreter wie Fadenfische unter Stress. Der Stress löst meist Krankheiten aus. 

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Fazit 

All seine Lieblingsfische in einem Aquarium unterzubringen, bedeutet für jeden Aquarianer ein schwieriges Unterfangen. Irgendwo muss jeder Aquarium Liebhaber gewisse Abstriche machen, sofern eine Artgerechte Haltung angestrebt wird. Zu kompliziert sind die Ansprüche vieler Fische und zu vielfältig die Auswahl an wunderschönen Aquarium Bewohnern. Wer aber von seltenen bzw. exotischen Zierfischen absieht, kann dennoch auf eine große Auswahl zurückgreifen, die problemlos miteinander zu vergesellschaften sind. Auch der Besitzer eines kleinen Einsteigeraquariums wird viele geeignete Fische oder Wirbellose finden. Dennoch gilt: Wer Lebewesen in den eigenen vier Wänden halten will, sollte sich vor dem Kauf ausreichend mit den Ansprüchen des Tieres beschäftigen. So lassen sich Fehler, die eventuell zu einem schnellen Ableben der Aquarium Bewohner führen, vermeiden. 

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Über mich

Maximo Luppert

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